Die Extremadura ist eine bezaubernde Region im Westen Spaniens, die reich an Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit ist. Sie ist geprägt durch weite Ebenen, sanften Hügeln und üppigen Flusstälern. Die historischen Städte Mérida und Càceres gehören zum UNSESCO-Weltkulturerbe. Feinschmeckern bieten sich lokale Spezialitäten wie der berühmten Iberico-Schinken, exzellentes Olivenöl und herzhaftes Wild.
Weingut Pago de los Balancines - Weine aus dem heissen Niemandsland
Vor uns steht ein moderner Bau inmitten von Reben und Olivenbäumen. Der grosszügige Weg zum Eingang wird von zwei cyanfarbigen Pools flankiert. Herzlich werden vom Team des Weingutes Pago de los Balancines empfangen und begrüsst. Mit dabei ist auch Jeff, einer der Mastiffs-Hunde. Die Mastiffs sind das Markenzeichen des Weinguts und finden sich auch auf Wein-Etiketten wieder. Es sind grosse, kräftige Hunde, die traditionell als Wachhunde für das Anwesen, das Vieh und Familie eingesetzt werden. Herrscht keine Bedrohung, wie bei unserem Besuch, sind sie ruhig und ausgeglichen.
Das erst vor 17 Jahren gegründete Weingut befindet sich in und hat sich dem biologischen Anbau verschrieben. Wie degustieren die ersten Weine, die mit Schinken und Käse, serviert werden. Anschliessend besichtigen wir die modernen Produktionsanlagen und Lagerhallen. Übrigens, die beiden Pools befinden sich direkt über den Lagerhallen und ergänzen den Kühlungsprozess der Hallen. Wir befinden uns in einer der heissesten Regionen Spaniens. Hier Wein zu produzieren ist eine Herausforderung. Daher gebührt es grossen Respekt, dass viele der Weine regelmässig ausgezeichnet werden. Nach der Besichtigung begeben wir uns ins Nebengebäude, einen zum Restaurant umgebauten Stall. Wir verkosten ein ausgezeichnetes Mittagessen, begleitet von weiteren Weinen des Weingutes.
Mérida – eine Reise ins Römische Reich
Mérida, die Hauptstadt der Extremadura, ist reich an antiken römischen Ruinen und historischen Stätten. Sie wurde 25 vor Chr. als "Augusta Emerita" von den Römern gegründet und diente als wichtige römische Kolonie und Hauptstadt der römischen Provinz Lusitania. Im Hotel Ilunion Mérida Palace, welches sich direkt am Plaza de España befindet, checken wir ein. Danach erkunden wir die Stadt. Unsere Reiseleiterin führt uns zu den römischen Stätten sowie zum Nationalmuseum für römische Kunst. Der Gebäude des Museums ist eines der bekanntesten Werke des renommierten, preisgekrönten Architekten Rafael Moneo.
Schon während unserem Besuch im römischen Amphitheater fallen wir die vielen, im römischen Gewand gekleideten Besucher auf. Das Bild setzt sich in der Innenstadt fort und hat seinen Grund: Heute findet das jährliches Festival Emerita Lúdica statt, welches die reiche römische Geschichte der Stadt feiert und das Leben in der römischen Zeit nachstellt. Und so stehe ich, wie tausende auch, um 19 Uhr am Strassenrand und schaue mir die Parade mit authentischen römischen Kostümen, die Soldaten, Bürger und Priester darstellen, an. Die ganze Stadt scheint in die römische Zeit zurückversetzt und feiert bis tief in die Nacht.
Jamón Ibérico de Montánchez – seinen Geschmack verdankt er den Eicheln
Montánchez ist ein malerisches Dorf, das für seine beeindruckende Burg und die traditionsreiche Schinkenproduktion bekannt ist. Der Ort ist berühmt für seinen "Jamón Ibérico de Montánchez", einen hochwertigen iberischen Schinken, der Feinschmecker aus ganz Spanien und darüber hinaus anzieht. Pepe Alba erwartet uns bereits. Unsere Tour beginnt mit einem kleinen Fussmarsch zu den Gehegen, in denen die schwarzen Iberico Schweine frei herumlaufen und weiden. Die Schweine eilen grunzend herbei, als Pepe einen Plastiksack mit Eicheln öffnet und sie damit füttert. Diese natürliche Eichelmast verleiht dem Fleisch der iberischen Schweine seinen charakteristischen Geschmack und seine besondere Qualität. In den Wintermonaten, wenn die Schweine zwischen 18 und 24 Monate alt sind, werden sie auf eine traditionelle Weise geschlachtet. Danach werden die frischen Schinken mit Meersalz eingerieben und in einem Trockenraum zur Reifung gelagert. Für einen Schinken der 1. Klasse dauert die Reifung mindestens 36 Monate. Wir besichtigen einen Trockenraum, der mit hunderten von Schinken gefüllt ist. Es fühlt sich ein wenig an, als befänden wir uns in einem Tresorraum, in dem kostbare Schätze gelagert werden. Was nicht abwegig ist. Je nach Qualität kostet ein Schinken um die 800 Franken. Und nun wird es Zeit, so eine Kostbarkeit zu degustieren. Pepe ist ein» Cortador de Jamón profesional», ein professioneller Schinkenschneider. Wir machen es uns auf der Terrasse eines Restaurants gemütlich und Pepe beginnt seine Schneidutensilien auszupacken. Auf einem Halter aus Edelstahl montiert er eine Schinkenkeule. Pepe greift nach einem seiner Messer und beginnt mit einer Vorführung über die richtige Schnitttechnik. Vorsichtig trennt er hauchdünne Stücke und zeigt uns, wie man das Messer führen muss und wie nicht. Anschliessend geniessen wir diesen hochwertigen Jamón Ibérico de la Dehesa de Extremadura, der oft als kulinarisches Meisterwerk bezeichnet wird. Er hat einen tiefen, reichen Geschmack mit nussigen, süsslichen Noten.
Cáceres – Kultur, Kunst und Gastronomie
Cácrers beeindruckt durch seine historische Altstadt, die als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt ist. Seine Denkmäler, Straßen und Gebäude erzählen uns von den Kulturen der Römer, Juden oder Almohaden, die die Stadt erbaut haben und der Welt ein unvergleichliches künstlerisches und historisches Erbe hinterliessen. Zu Fuss durchqueren wir verschiedene Gassen und erreichen dann das Hotel NH Collection Cáceres Palacio de Oquendo, ein ehemaliger Palast, der unsere Unterkunft für diese Nacht sein wird. ein. Anschliessend führt uns unsere Reiseleiterin zu den Sehenswürdigkeiten im historischen Zentrum von Cáceres. Der krönende Abschluss der Tour bildet ein Besuch im Helga de Alvear-Museum. Es beherbergt die Sammlung der Galeristin Helga de Alvear und enthält mit mehr als 3000 Werken die umfangreichste Privatsammlung zeitgenössischer Kunst in Europa. Ein amerikanischer Professor der Universität Extremadura führt uns durch das Museum und erzählt uns spannendes zu den Kunstwerken.
Cáceres wurde 2015 zur spanischen Hauptstadt der Gastronomie ernannt und ist der beste Ort, um die kulinarische Exzellenz der Gerichte der Extremadura zu genießen. Im Restaurant Nolasco, einem ausgezeichneten Restaurant mit tollem Ambiente lassen wir uns davon überzeugen und lassen uns ein vorzügliches Abendessen servieren.
Auf den Spuren des Ziegenkäses: Ein Bauernhof in Sierra de Fuentes
Einen Steinwurf von Cáceres liegt das Dorf Sierra de Fuentes. Etwas ausserhalb liegt der Bauernhof vom Antonio, auf dem Ziegenkäse hergestellt wird. Antonio führt uns zu dem Stall. Anschliessend zeigt er uns wie die Ziegen gemolken werden und wo der Käse produziert wird. Am Schluss Verkosten wir den handgemachten Ziegenkäse.
Trujillo – Stadt der Konquistadoren
Das charmante Städtchen Trujillo ist bekannt für seine historischen Architektur und befindet sich im Südosten der Provinz Cáceres. Die Stadt ist der Geburtsort berühmter Persönlichkeiten wie Francisco Pizarro und Francisco de Orellana, die an der Entdeckung Amerikas beteiligt waren. Der Plaza Mayor ist ein riesiger Platz, der von prächtigen Palästen und Herrenhäusern umgeben ist und zu den schönsten Spaniens zählt. Unsere Besichtigung führt uns durch die Gassen der Altstadt. Wir steigen den Hügel hoch zu der Alcazaba, eine maurische Festung. Von dort geniessen wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die umliegende, weite Landschaft. Auf dem Rückweg zum Plaza Mayor besichtigen wir noch den Parador de Trujillo, der aus Franziskanerkloster Santa Clara aus dem 16. Jahrhundert entstanden ist. Bevor es zurück nach Madrid geht, lassen wir uns im Restaurant Bizcocho Plaza mit der traditionellen Küche verköstigen.